Der Schwede Kristoffer Gansing übernimmt 2012 die künstlerische Leitung der transmediale in Berlin. Gansing tritt die Nachfolge von Stephen Kovats an, der sich nach der transmediale 2011 neuen Aufgaben widmet.
Die transmediale gehört zu den international bedeutendsten Festivals für Kunst und die kreative Anwendung digitaler Medien. Sie zeigt neue und bedeutende Projekte der digitalen Kultur und bietet Raum für Reflexionen über die Rolle digitaler Technologien in der heutigen Gesellschaft. Seit 2005 fördert die Kulturstiftung des Bundes die transmediale als einen ihrer künstlerischen Leuchttürme.
Dem Beirat, der sich für Kristoffer Gansing als neuem künstlerischen Leiter entschied, gehörten an: Alex Adriaansens, Rotterdam; Prof. Dr. Marie-Luise Angerer, Köln; Prof. Dr. Dieter Daniels, Leipzig, (Vorsitzender); Jan Edler, Berlin; Dr. Marie Cathleen Haff, Berlin; Hortensia Völckers, Halle/Saale.
Kristoffer Gansing wurde 1976 im schwedischen Karlstad geboren. Heute lebt der Kulturproduzent und Medienexperte in Kopenhagen und Malmö. Gansings Interesse gilt den Schnittstellen zwischen Medienkultur, Kunst und Alltag; seit 1999 sind zahlreiche Beiträge von ihm in internationalen Zeitschriften und Büchern erschienen, darunter „Sarai Reader 05: Bare Acts”, „Online Territories” und „Place Studies in Art, Media, Science and Technology”. Gansing war 2005 Mitbegründer und bis 2009 Leiter von „The Art of the Overhead“, ein Vorreiter auf dem Gebiet medienarchäologischer Kunstpraxis. Mit dem Projekt für seine Doktorarbeit, „Transversale Medienpraxis“, an der K3 School of Arts and Communication (Universität Malmö) untersuchte er die zunehmende Hybridisierung alter und neuer Medientechnologien in der medialen Kunst und Network Culture. Seit 2006 gehört Kristoffer der Leitung von tv-tv an, einem von Künstlern betriebenen Fernsehkanal in Kopenhagen, der in Dänemark landesweit sendet. Er war Teilnehmer und zwei Jahre lang auch Koordinator der Kunst & Technologie-Gruppe „E.A.T. Sweden“.
Für die transmediale 2012 hat Gansing bereits eine Vision entwickelt. Er möchte, „dass sich das Festival und die dazugehörigen Communities mit den oft schöngeredeten Unstimmigkeiten über die Art und Weise, wie Medientechnologien in der Gesellschaft verbreitet werden (sollten), auseinandersetzen. In diesem Rahmen soll mit dem Mythos der reibungslosen Übereinstimmung Schluss sein, stattdessen sollen Künstler und Kulturproduzenten herausgefordert werden, die klaren Linien der radikalen Unvereinbarkeit herauszuarbeiten – und die vielen widersprüchlichen Parallelwelten in der Network Culture zu untersuchen.“