Der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes hat in seiner 37. Sitzung am 9. Dezember 2019 unter Vorsitz der Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters u.a. die Förderung sieben weiterer Regionen im Modellprogramm TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel bewilligt: Die Regionen Vogelsbergkreis (Hessen), Uecker-Randow (Mecklenburg-Vorpommern), Mestlin (Mecklenburg-Vorpommern), Kusel (Rheinland-Pfalz), Köthen (Sachsen-Anhalt), Rendsburg-Eckernförde (Schleswig-Holstein) sowie das Altenburger Land (Thüringen) erhalten jeweils Fördermittel von bis zu 1,25 Mio. Euro in den Jahren 2020 bis 2023. Dem Stiftungsratsbeschluss liegt die Empfehlung einer Fachjury zugrunde.
Mit dem TRAFO-Programm unterstreicht die Kulturstiftung des Bundes die Bedeutung kultureller Infrastruktur für ländliche Räume und kleinere Ortschaften. Seit 2015 werden mit dem Programm bereits in den vier Regionen Oderbruch, Südniedersachsen, Schwäbische Alb und Saarpfalz Wege aufgezeigt, wie Kultureinrichtungen in ländlichen Räumen gestärkt und weiterentwickelt werden können. Das bundesweit große Interesse an diesen Modellvorhaben führte 2018 zum Beschluss des Stiftungsrates, das Programm auszuweiten. Diese zweite Phase von TRAFO erfolgte in Abstimmung mit allen bis dahin noch nicht an TRAFO beteiligten Flächenbundesländern. Die18 ausgewählten Regionen wurden über einen Zeitraum von anderthalb Jahren mit bis zu 40.000 Euro gefördert, um ein für ihre spezielle Situation tragfähiges und nachhaltiges Transformationskonzept zu entwickeln. Diese viel beachtete Initiative setzte in den Landesministerien deutlich spürbare Impulse für eine stärkere Berücksichtigung der kulturpolitischen Interessen ländlicher Räume. Eine Fachjury wählte schließlich sieben Regionen aus, die in den Jahren 2020 bis 2023 eine Förderung für die Umsetzung ihrer Konzepte erhalten sollen.
Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, ist beeindruckt vom großen Engagement in den ländlichen Gebieten für eine Verbesserung ihres kulturellen Angebots. „Die zahlreichen Bewerbungen um eine Förderung im TRAFO-Programm sind ein schöner Beweis dafür, dass in den bisherigen Modellregionen erfolgreich gearbeitet worden ist und ihnen schon vor Abschluss der Ruf von Erfolgsmodellen vorauseilt. Die sieben neuen TRAFO-Regionen sind nach der intensiven Entwicklungsphase bestens präpariert für eine gemeinsinnorientierte Transformation ihrer Kultureinrichtungen, weil sie sowohl die Einwohnerschaft als auch die Kommunal- und Landespolitik überzeugen konnten. Es sind gute Signale für den Bürger- und Nachbarschaftssinn auf dem Land und für die Wertschätzung von Kultur.“
Die Kulturstiftung des Bundes stellt für TRAFO von 2015 bis 2024 insgesamt Mittel in Höhe von 26,6 Mio. Euro bereit. TRAFO ist damit das finanziell bestausgestattete Programm der Kulturstiftung seit ihrer Gründung. Im Zusammenspiel von zivilgesellschaftlichem Engagement, Kultur und Politik dürfte es den stärksten Effekt auf Erhalt und Verbesserung der kulturellen Infrastruktur in Deutschland entwickeln.