HACK and the CITY
Kunst und Kultur im öffentlichen Raum
Das Wilhelm-Hack-Museum zielt als Kulturinstitution in einer von Industrie und Migration geprägten Stadt wie Ludwigshafen über die Beschäftigung mit kunstwissenschaftlichen Themen hinaus auf eine umfassende Reflexion gesellschaftlicher und sozialer Fragen. Mit Hilfe des Fellowships entwickelte das Museum ein Programm, das sich der Erforschung des Lebensraumes Stadt als Gestaltungsraum von Bürger/innen widmete. Themen wie Stadtentwicklung, Integration, Partizipation und Subsistenz wurden auf ihre Bedeutung für die Museumsarbeit befragt.
Etwa 30 Prozent aller in Ludwigshafen lebenden Ausländer hat die türkische Staatsangehörigkeit. Fellow Öykü Özsoy aus der Türkei arbeitete an der Schnittstelle zwischen Museum und Stadtbevölkerung, sie brachte die eigenen Sprach- und Kulturkenntnisse, Interesse an den Themen Migration und transkulturellem Austausch und eine gute Vernetzung in der Kunstszene ihrer Heimatregion in das Projekt ein. Das von ihr entwickelte Programm nutze den Stadtraum als Ausstellungs- und Spielfläche und war dabei eng an die übrigen Abteilungen des Museums gebunden.
Hack and the City war der Versuch, auf künstlerisch kuratorische Weise in den Dialog mit der Stadt Ludwigshafen zu treten.
Ausstellung "Are you talking to me?"
Städte sind nicht allein eine Zusammenballung verschiedener Architekturen und Baumaterialien. Sie gründen auch auf Ideen und Visionen. Dem gestalterischen Potential dieser Ideen spürte die Ausstellung nach und stellte dabei die Stadtbewohner in den Mittelpunkt. Dabei richtete sich der Blick nicht nur auf die Geschichte, sondern vor allen Dingen auf die Zukunft der Stadt. Ludwigshafen hat im 20. Jahrhundert starke Transformationsprozesse erlebt. In der Industriestadt sind 40 Prozent der Einwohner nichtdeutscher Nationalität. Vielen von ihnen sind Zugänge zu zeitgenössischer Kunst verschlossen. Die Aufgabe des Museums besteht laut Fellow Öykü Özsoy darin, diesen Zugang herzustellen, indem sich das Museum in den Stadtraum begibt. Gemeinsam mit Künstler/innen versuchte sie die Ludwigshafener Bevölkerung zu ermutigen, Fantasien zur Zukunft ihrer Stadt zu entwickeln. Diese Wünsche und Ideen wurden danach aus den Stadträumen zurück ins Museum getragen. Die Projektteilnehmer/innen wurden dabei angeregt, ihre individuellen Vorstellungen mit Zielen der Gemeinschaft in Verbindung zu bringen. Ludwigshafen wurde zum Spielplatz für Aktionen, Veranstaltungen, Kunstinstallationen und Performances.
Beteiligte Künstler: Bik van der Pol, Johanna Billing, Banu Cennetoglu und Yasemin Özcan, Etcetera, Maider Lopez, Ahmet Öğüt, Sophia Tabatadze, Katarina Zdjelar uvm.
Kontakt
Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen
Berliner Straße 23
67059 Ludwigshafen
www.wilhelmhack.museum (externer Link, öffnet neues Fenster)