Black Paris - Black Brussels
Ausstellung zur Geschichte und Kunst des schwarzen Paris
Paris, die Kapitale des einstigen französischen Kolonialreichs, ist inzwischen selbst zur größten afrikanischen Enklave Europas geworden. Etwa jeder fünfte Einwohner des an die 12 Millionen Menschen zählenden Großraums Paris hat afrikanische, karibische oder afroamerikanische Wurzeln. Am Beispiel von Paris lassen sich - räumlich und zeitlich verdichtet und zugleich vielstimmig kommentiert - all jene kulturellen und künstlerischen Prozesse der Interaktion und Métissage veranschaulichen, die für die Beziehungen zwischen Nord und Süd, zwischen Europa, Afrika (aber auch Afroamerika und der Karibik) konstitutiv sind. Die Ausstellung spannte einen Bogen von der kolonialen Selbstinszenierung und der Entdeckung der "art nègre" zu Beginn des 20. Jahrhunderts, über den Surrealismus, den Jazz und die Negrophilie der Zwischenkriegszeit, über das von Aimé Césaire und Léopold S. Senghor initiierte und später nach Afrika hinausgetragene Projekt der Négritude, die Migrantenströme der 1960er und 1970er Jahre und die von ihnen geprägten Viertel, bis hin zu all jenen Diaspora-Initiativen, Geschäften, Verlagen und Agenturen, dank derer Paris zu Beginn des 21. Jahrhunderts zum unangefochtenen Zentrum der afrikanischen Mode, Musik, Kunst und Literatur innerhalb der schwarzen Diaspora Europas avancierte.
Die Ausstellung Black Paris präsentierte Geschichte und Ikonografie des schwarzen Paris als Collage aus historisch-dokumentarischen Bildzeugnissen und Arbeiten zeit-genössischer Künstler/innen.
Künstler/innen: Joël Andrianomearisoa, Kader Attia, Bill Akwa Bétotè, Sylvie Blocher / Campement Urbain, Zoulikha Bouabdellah, Jota Castro, Diagne Chanel, Paul Colin, Darryl Evans, Samuel Fosso, Friederike Klotz, Wifredo Lam, Jean Lambert-Rucki, Christian Lattier, Michèle Magema, Ernest Mancoba und Sonja Ferlov, Héctor Mediavilla, Vincent Michéa, Hassan Musa, Iba Ndiaye, Emeka Okereke, Man Ray, Chéri Samba, Karola Schlegelmilch, Ransome Stanley, Patrice Félix Tchicaya, Barthélémy Toguo, Emeka Udemba, Marcel Vertès, Duncan Wylie, Kamel Yahiaoui u.a.
Kuration: Kerstin Pinther unter Mitarbeit von Sigrid Horsch-Albert und Hanna Kiefer Idee und Konzept: Tobias Wendl und Bettina von Lintig
Kontakt
Iwalewa-Haus, Afrikazentrum
Universität Bayreuth
Münzgasse 9
95444 Bayreuth