Die Ergebnisse der letzten Jurysitzung
Im Juni 2011 tagte letztmalig die Jury des Fonds HEIMSPIEL und sprach sich für die Förderung sechs neuer Projekte in Höhe von insgesamt 217.000 Euro aus. Fördermittel erhielten das Theater Dortmund, das Badische Staatstheater Karlsruhe, die Uckermärkischen Bühnen Schwedt, das Theaterhaus Jena, das Theater Oberhausen sowie die Landesbühne Sachsen-Anhalt in Eisleben.
Der Fonds HEIMSPIEL
Die Kulturstiftung des Bundes hat 2006 den HEIMSPIEL-Fonds für Theaterprojekte eingerichtet, um Stadt- und Staatstheater darin zu bestärken, sich gezielt mit der sozialen und urbanen Wirklichkeit ihrer Stadt auseinanderzusetzen. Die Häuser sollten die Zusammenarbeit mit den Bewohnern ihrer Stadt suchen, künstlerische Strategien, die in der Bildenden Kunst, Performance und der freien Szene entstanden sind, weiterentwickeln so und neue Formen des dokumentarischen Theaters finden.
Seit 2006 sind bundesweit 61 Produktionen von 44 Stadttheatern in 13 Bundesländern im HEIMSPIEL-Fonds gefördert worden. Dafür stellte die Kulturstiftung des Bundes insgesamt 2,4 Millionen Euro zur Verfügung. Für den Fonds war zunächst eine Laufzeit von drei Jahren vorgesehen. Wegen der starken Nachfrage und des großen Erfolges wurde er jedoch um drei weitere Jahre verlängert.
‚Heimspiel‘ – neues Genre fürs Theater
Im Laufe dieser sechs Jahre ist der Begriff ‚Heimspiel‘ unter Dramaturgen und Theaterkritikern zur Genrebezeichnung für verschiedene Theaterformen geworden. Zahlreiche Debatten über das Verhältnis zwischen Theater, Kunst, Politik und Bildung sich dadurch angeregt worden. Dramaturgen, Regisseure und Schauspieler sowie Künstler der Disziplinen Musik, Tanz, Performance, Architektur und Medienkunst konnten ihr spezifisches Wissen über Recherchemethoden (Artistic Research) und Improvisationstechniken erweitern und neue Wege in der Arbeit mit Experten und Laien erforschen.
Um die Erfahrungen aller bisher im Fonds HEIMSPIEL geförderten Projekten zu bündeln und aktuelle Entwicklungen in der deutschen Theaterlandschaft zur Diskussion zu stellen, hat die Kulturstiftung des Bundes im Frühjahr diesen Jahres das vielbeachtete Kölner Festival HEIMSPIEL 2011 veranstaltet, das mit zahlreichen Symposien und Workshops sowohl Fachleute als auch eine breite Öffentlichkeit ansprach.
Weitere Theaterförderung der Kulturstiftung des Bundes
Mit WANDERLUST – Fonds für internationale Theaterpartnerschaften ermöglicht die Kulturstiftung des Bundes deutschen Stadt-, Staats- und Landestheater die Zusammenarbeit mit Bühnen im europäischen und außereuropäischen Ausland. Gefördert werden 14 feste Austauschpartnerschaften für die Dauer von zwei bis drei Spielzeiten. Die Zusammenarbeit reicht vom Austausch künstlerischen Personals über Gastspiele bis hin zu gemeinsamen Produktionen. Die Gesamtfördersumme dieser 14 Projekte beträgt knapp 2 Millionen Euro. Das Programm läuft bis Ende 2012.
Nachdem die Kulturstiftung des Bundes mit ihren Fonds bisher insbesondere die Stadttheater gefördert hat, soll nun in DOPPELPASS – Fonds für Kooperationen im Theater gezielt die Kooperation von freien Gruppen und festen Tanz- und Theaterhäusern unterstützt werden. Die Stiftung will Protagonisten aus den freien Szenen und den Theaterinstitutionen zum Erproben neuer Formen der Zusammenarbeit und gemeinsamen künstlerischen Produktionen anregen. Sie fördert das Projekt DOPPELPASS von 2011 bis 2016 mit 4,6 Millionen Euro.